Was sind die optimalen Qualitäten einer modernen Führungskraft?
Die drei wichtigsten Fähigkeiten laut Bernd Vogel
Bernd Vogel erzählt im Interview über den MBA und liefert dabei spannende Sichtweisen zu Themen rund um den Führungsstil.
Führungskräfte heute sehen sich einem unglaublich weitem Aufgabenbereich gegenüber, der sich ständig verändert, der ständig davon geprägt ist, sich mit neuen Dingen auseinandersetzen zu müssen. Sei es mit ihren Märkten oder ihren Mitarbeitern. Insofern ist die erste Qualität einer Führungskraft der Besitz eines bestimmten "Baukastens". Dieser beinhaltet Instrumente, die man einsetzt; Führungsstile, die man benutzt.
Viel wichtiger als der bloße Besitz eines solchen "Baukastens" ist jedoch, wie Führungskräfte ihr Repertoire bilden und im Laufe der Zeit zwischen den einzelnen Fähigkeiten wechseln und sie anpassen können. Das ist ein unglaublicher Anspruch, den wir an Führungskräfte haben. Ein anderer wichtiger Aspekt ist, dass die Mitarbeiter sehen, dass Führungskräfte ihren "Baukasten" beherrschen und konsistent benutzen. Hieraus kristallisiert sich ein Dilemma: Wie soll man sich laufend anpassen und dabei trotzdem konsistent bleiben?
Daher sprechen wir beim Führungsstil vor allem von einem Repertoire: Wie kann man ein Repertoire an Führungsfähigkeiten und -verhaltensweisen aufbauen und erweitern?
Die zweite Qualität einer modernen Führungskraft ist, sich selbst weiterzuentwickeln – “Personal Development” ist eine ständige und zentrale Aufgabe. Das wird zur Überraschung vieler Teilnehmer auch bei Henley sehr intensiv gemacht. Denn zum guten Führen gehört Selbstreflexion und sich selbst in Frage zu stellen.
Die dritte Qualität ist die Erkenntnis, dass andere zu führen mittlerweile gemeinsame Führung bedeutet. Dass aus der Frage “Was sind die Fähigkeiten vom Mitarbeiter?” die Frage “Was sind unsere gemeinsamen Fähigkeiten?” wird. Wie wir das gestalten können, ist eine Herausforderung, die aber umso ertragreicher ist. Denn wahre Stärke zeigt sich vor allem darin, wie wir uns miteinander orchestrieren, uns aneinander ausrichten und Führung als gemeinsame Aufgabe erkennen. Führungskräfte wissen das meist intuitiv, wir helfen ihnen dann dabei, diese Fähigkeit aufzubauen und zukunftsfähig zu machen.