Was sind Voraussetzungen für erfolgreiches (virtuelles) Coaching in diesen Zeiten?
Eindrücke eines Teilnehmers
(Teil-) Remote Lernsession und Coachingpractice
Mit dem zweiten Workshop “Tools & Techniques” fiel der Startschuss für ein weiteres emotional und inhaltlich intensives Modul des “Professional Certificate in Executive Coaching” von und mit der Henley Business School. Technisch, prozessual und mental auf die neue Corona-Situation gut vorbereitet, verliefen die 3 Tage sowohl mit Remote- als auch Präsenzteilnehmern ausgesprochen gut. Remote-Coaching kann inhaltlich ebenso erfolgreich angewandt werden wie per physischem Aufeinandertreffen. Nähe und Vertrauen können auch auf digitalen Wegen und über die Distanz aufgebaut werden. Dafür braucht es das "gewisse Etwas" – das richtige Mindset.
Tools & Techniken im Coaching
Coachingtools und -techniken sind wie ein Prozess, der oft, aber nicht immer, unter Verwendung oder Bezugnahme auf ein Modell oder Framework verläuft. Techniken können regelmäßig eingesetzt werden, um bestimmte Arten von Coaching-Zwecken zu erreichen und durch den Coach nach Bedarf, objektiv beschrieben, modelliert und kopiert werden.
Sie sind immer dann hilfreich, wenn sie das Spektrum der Verhaltensweisen eines Coaches erweitern, um den Bedürfnissen des Coachees gerecht zu werden. Ihr Einsatz fördert Disziplin und Professionalität des Coaches und gibt diesem gleichermaßen Selbstvertrauen sowie ein Gefühl von Einfallsreichtum und Kreativität in der Zusammenarbeit.
Achtsam sollte man im Umgang mit solchen Techniken sein, wenn durch den Einsatz die Authentizität und totale Präsenz des Coaches beeinträchtigt wird. Sie können mechanisch, hemmend oder auch manipulativ wirken, wenn der Coach das Framework nicht vollständig in seinen eigenen Ansatz und seine Persönlichkeit integriert hat.
Skillset, Toolset und Mindset
Neben der Anwendung von Techniken müssen Coaches auch gewisse Fähigkeiten besitzen, die Sie im Coaching anwenden. Eines der wichtigsten Skills ist dabei der Kommunikation zuzuordnen – im Folgenden skizziert durch:
- aktives Zuhören (in voller Präsenz durch den Coach und über bloße Wörter hinaus)
- direkte Fragen (in unmittelbarem Zusammenhang mit dem, was der Coachee gerade gesagt hat, offen und provokativ)
- Zusammenfassungen, Reflexionen und Affirmationen (Bilder, Wörter, Phrasen, Emotionen oder positive Events zurückgespielt durch den Coach)
- Schweigen (als Angebot für Zeit zum Reflektieren und Denken)
Ein breites Skill- und Toolset sind wichtige Begleiter und bilden das Fundament im Coaching, doch sind sie alleine nicht ausreichend. Das Kompetenzprofil des Coaches wird ohne den Menschen, der dieses aus einem Mindset heraus zu nutzen weiß, fast wertlos. In vielen Bereichen des Lebens genügen gewisse Tools und Fähigkeiten auf der Werkbank. Um Kommunikationstools im Coaching anwenden zu können, reichen Fähigkeiten – etwa intellektuelles Verstehenkönnen von Zusammenhängen – und entsprechende Frameworks allein nicht mehr aus. Vielmehr braucht es ein entsprechendes Mindset.
Das gewisse Etwas
Als Coach gilt es, das richtige Bewusstsein mitzubringen. Je bewusster man ist, umso mehr Informationen erfasst man. Je mehr Informationen, desto besser kann emotional intelligent und durch Verbundenheit reagiert werden.
Der sogennante "Rapport“ ist die notwendige Voraussetzung für effektive Kommunikation, Einflussnahme und Verhandlungen. Rapport lässt sich am besten als "gegenseitige Anerkennung und Respekt" definieren. Die Beziehung ist dabei ein Prozess, kein statischer Zustand. Um eine Beziehung aufzubauen, müssen beide Parteien daran glauben, dass beide für die anstehende Aufgabe kompetent sind. Das richtige Bewusstsein und Rapport helfen, die gegenseitige Beziehung aufzubauen – auch digital.
Hier geht es zum ersten Teil!